Autoimmune Enzephalitiden

Was sind autoimmune Enzephalitiden?

Die Autoimmunenzephalitiden repräsentieren eine wachsende Gruppe autoimmun-entzündlicher Erkrankungen vorwiegend der grauen Substanz des zentralen Nervensystems (Limbisches System, Neokortex, Basalganglien, Kleinhirn und Hirnstamm), die zu epileptischen Anfällen, Bewegungs- und Koordinationsstörungen, neurokognitiven und psychiatrischen Störungen führen.

Weiterlesen …

Wie stellt man sich den Erkrankungsprozess vor?

Bei der Mehrzahl der Patienten mit autoimmuner Enzephalitis finden sich sog. Autoantikörper gegen Bestandteile von Nervenzellen. Diese Antikörper werden typischerweise im Liquor (Nervenwasser) und im Serum (Blut) bestimmt und können mit modernen Testverfahren nachgewiesen werden (Diagnostik).

Weiterlesen …

Wie werden die verschiedenen Krankheitsbilder diagnostiziert?

Zum klinischen Verdacht auf eine autoimmune Enzephalitis kommt es in der Regel bei akut oder subakut auftretenden, rasch progredienten (<3 Monate) Störungen des Kurz- und Arbeitsgedächtnisses oder einer qualitativen/quantitativen Bewusstseinsstörung oder dem subakuten Auftreten psychiatrischer Symptome wie Wesensänderungen, Verhaltensauffälligkeiten und affektiven Störungen (Graus 2016).

Weiterlesen …

Wie werden antineuronale Antikörper nachgewiesen?

Die Testung auf antineuronale Antikörper hat in den letzten Jahren an Möglichkeiten aber auch an Komplexität zugenommen. Wie jedes Testsystem können die verwendeten Testsysteme falsch-positive und falsch-negative Ergebnisse produzieren. Dieses Risiko lässt sich durch eine Reihe an Maßnahmen minimieren. Korrekt durchgeführt, ermöglicht der Nachweis antineuronaler Antikörper die Abgrenzung von Differentialdiagnosen, eine Prognoseabschätzung, Therapieempfehlung und leitet die Tumorsuche.

Weiterlesen …

Wann bzw. wie sollte nach einem zugrundeliegenden Tumor gesucht werden?

Die Wahrscheinlichkeit und häufigste Lokalisation eines zugrundeliegenden Tumors kann bei seropositiven autoimmunen Enzephalitiden abhängig vom nachgewiesenen neuronalen Antikörper vorhergesagt werden. Selbstverständlich sollten auch Risikofaktoren (z.b. Raucheranamnese), Alter und Geschlecht in diese Überlegungen mit einbezogen werden. Die Tumordiagnostik sollte abgestuft erfolgen.

Weiterlesen …

Wie werden die Krankheitsbilder therapiert?

Es existieren derzeit keine prospektiven Therapiestudien und nur zur NMDAR-Enzephalitis gute retrospektive Therapiedaten. Daher orientiert sich die Therapie der autoimmunen Enzephalitiden an der etablierten Therapie der NMDAR-Enzephalitis.

Weiterlesen …

Zentren

Finden Sie hier ein Zentrum in Ihrer Nähe.

Aktuelles

GENERATE-Patient*innenforum

GENERATE läd Betroffene und Angehörige am 06. Juli 2024 zum gemeinsamen Webinar ein.

NEMOS Patiententag 2023 in Frankfurt am Main

NEMOS läd Betroffene sowie Angehörige am 19.10.2023 zum Patiententag ein: nemos-net.de

Sechste Fallkonferenz GENERATE & NEMOS

Thema: Patienten mit AQP4-IgG-positiver NMOSD und Neudiagnose einer malignen hämatologischen Erkrankung unter Immuntherapie mit Azathioprin.

Montag, den 22.05.2023, 14:00 Uhr.

Termine

Aktuell sind keine Termine vorhanden.

Literatur

Translational imaging of TSPO reveals pronounced innate inflammation in human and murine CD8 T cell-mediated limbic encephalitis.

Gallus M, Roll W, Dik A, Barca C, Zinnhardt B, Hicking G, Mueller C, Naik VN, Anstötz M, Krämer J, Rolfes L, Wachsmuth L, Pitsch J, van Loo KMJ, Räuber S, Okada H, Wimberley C, Strippel C, Golombeck KS, Johnen A, Kovac S, Groß CC, Backhaus P, Seifert R, Lewerenz J, Surges R, Elger CE, Wiendl H, Ruck T, Becker AJ, Faber C, Jacobs AH, Bauer J, Meuth SG, Schäfers M, Melzer N. Translational imaging of TSPO reveals pronounced innate inflammation in human and murine CD8 T cell-mediated limbic encephalitis. Sci Adv. 2023 Jun 9;9(23):eabq7595. doi: 10.1126/sciadv. abq7595. Epub 2023 Jun 9. PMID: 37294768; PMCID: PMC10256169.

Crebrospinal fluid proteomics indicates immune dysregulation and neuronal dysfunction in antibody associated autoimmune encephalitis.

Räuber S, Schroeter CB, Strippel C, Nelke C, Ruland T, Dik A, Golombeck KS, Regner-Nelke L, Paunovic M, Esser D, Münch C, Rosenow F, van Duijn M, Henes A, Ruck T, Amit I, Leypoldt F, Titulaer MJ, Wiendl H, Meuth SG, Meyer Zu Hörste G, Melzer N. Cerebrospinal fluid proteomics indicates immune dysregulation and neuronal dysfunction in antibody associated autoimmune encephalitis. J Autoimmun. 2023 Feb;135:102985. doi: 10.1016/j.jaut.2022.102985. Epub 2023 Jan 6. PMID: 36621173.

Cross-reactivity of a pathogenic autoantibody to a tumor antigen in GABAA receptor encephalitis

Brändle SM, Cerina M, Weber S et al. PNAS March 2, 2021 118 (9) e1916337118.

Dieses Paper wurde vom Research4Rare Verbund zum Paper of the Month gewählt und erscheint im April dieses Jahres im BMBF Newsletter!

A Therapeutic Non-self-reactive
SARS-CoV-2 Antibody
Protects from Lung Pathology
in a COVID-19 Hamster Model

Kreye J, Momsen Reincke S, Kornau HC et al.
Cell. 2020 Nov 12;183(4):1058-1069.e19.

CD8+ T-Lymphocyte–Driven Limbic
Encephalitis Results in Temporal Lobe
Epilepsy

Pitsch J, van Loo KMJ, Gallus M et al.
Ann Neurol. 2021; 00:1-20.

Low CSF CD4/CD8+ T-cell proportions are associated with blood-CSF barrier dysfunction in limbic encephalitis.

Hansen N, Schwing K, Önder D, et al. Epilepsy Behav. 2020;102:106682.



Selbsthilfegruppe Autoimmunenzephalitis: